Sonntag, 1. Juni 2008

Isla de Pascua

Hallo,

in der zweiten der drei Wochen, in denen Kathrin Anfang Mai da war, sind wir auf die Osterinsel geflogen, die in der Landessprache Rapa Nui heisst.

Dorthin kann man nur von Santiago oder Tahiti aus fliegen und der Flug dauert ca 5 Stunden. Die Insel gehört erst seit dem Krieg gegen Bolivien und Peru im Jahre 1888 zu Chile und ist die Insel, die am weitesten vom Festland wegliegt auf der Welt.

Die Insel hat nur eine kleine Stadt oder vielmehr ein Dorf, das sich Hanga Roa nennt.

Da sind wir dann auch gelandet und konnten es kaum erwarten die Moai zu sehen, jene bis zu 88 Tonnen schwere und über 12 Meter hohe aus dem Fels geschlagene Steinfiguren, die die Insel unter anderem so berühmt gemacht haben.

Am ersten Tag unserer Ankunft haben wir unser Hostalzimmer bezogen, das in einem Campingplatz direkt am Meer lag. Natürlich wurden wir am Flughafen sehr touristisch mit Blumenketten begrüsst. Dann ahben wir uns auf nach Hanga Roa gemacht, um ein wenig die "Stadt" zu erkunden und uns etwas zu stärken.



Leider mussten wir feststellen, dass es auf der Insel sehr teuer ist, da alles erst eingeflogen oder mit Schiff hingebracht werden muss. Ein extremes Beispiel war die Speisekarte eines Restaurants, das wir dann verständlicherweise gemieden haben, in dem eine einfach Pizza 19.000 chil. Pesos gekostet hat, was ungefähr 30 Euro entspricht. Aber keine Sorge, man dann dort auch günstiger leben.

Nachdem wir am ersten Tag sehr schönes warmes und sonniges Wetter hatten, ist am zweiten Tag leider sehr starker Wind aufgekommen, der uns auch noch den Rest unserer Zeit auf Rapa Nui begleitet hat. Generell ist das klima aber ganzjährig schön warm und es gibt kaum Unterschiede zwischen Tag und Nacht.

Am morgen des zweiten Tages haben wir uns dann einen Mietwagen genommen. Das war ein alter klappriger Suzuki ohne Versicherung, aber der war halbwegs preiswert.

Man ist dort allerdings auf einen Geländewagen angewiesen, da die Strassenverhältnisse äusserst bescheiden sind.



Mit dem sind wir dann zunächst zum Rano Kau gefahren. Dies ist der für die Insel verantwortliche Vulkankrater, der sich auf 410 m Höhe erstreckt. Der Krater ist inzwischen mit Pflanzen bewachsen und ist der zweithöchste Punkt der Insel. Durch den häufigen Niederschlag ist die Insel sehr gruen und vollkommen mit Bäumen und Gras bewachsen. Durch das Vulkangestein, aus das die Insel besteht und fuer einige Berge aber auch schroffe Küsten sorgt, hat mich die Insel eher an Irland erinnert, als an eine Südseeinsel, allerdings mit wesentlich wärmeren Temperaturen.



Vom Vulkan aus sind wir dann die Ostküste entlang gefahren und haben viele Moais gesehen, die allerdings alle auf dem Boden lagen. Insgesamt gibt es über 500 Moais auf der Insel, allerdings nur wenige, die Zeit stehend überdauert haben. Viele wurden umgestossen oder sind bei Flutwellen umgeworfen wurden.

Highlight unserer Tour entlang der Ostküste war der Steinbruch, wo die Moai aus dem fels geschlagen wurden und auch noch ca. 100 Moais stehend oder liegend und auf den Abtransport wartend zurückgelassen wurden, sowie Ahu Tongariki.



Ahu Tongariki ist die Stätte, an der 15 Moai wieder aufgebaut wurden und in Ihren Originalzustand zurückversetzt wurden, nachdem eine Flutwelle, anfang des 20. Jahrhunderts diese Stätte zerstört und die Moai auf der Insel verteilt hatte.

Diese 15 Moais schauen wie fast alle Moais zur Inselmitte und der grösste unter Ihnen wiegt über 88 Tonnen und ist ca 12 Meter hoch.




Beendet haben wir diesen Tag dann im Norden am Anakena-Beach. Dieser Strand, an dem auch Moais stehen, war der Punkt, an dem die Inselbewohner anlegten und zum ersten Mal die Insel betraten.

Das Volk lebte zunächst auf einer anderen Insel, die aber von einer Naturkatastrophe bedroht wurde. So sandte der König Hotu Mantua 7 seiner Männer aus, um eine neue Heimat zu finden. Es wird geschätzt das ca. um 450 der König mit seinem Volk, die aus Richtung Cook Islands, Marquesas oder Mangareva gekommen sein könnten, die Insel am Anakena-Beach zuerst betraten. Die Bevölkerung wuchs schliesslich bis auf max. 20.0o0, bis dann schliesslich aufgrund von Resourcen und Nahrungsmittelmangel, Kriege und Kannibalismus entfacht wurden.

Im 16. und 17. Jahrhundert kamen dann mit den Europäern Pferde und Schafe auf die Insel, die dort in grossen Farmen gehalten wurden. Später wurden auch viele der Einwohner nach Südamerika verschleppt, um dort in den peruanischen Minen zu arbeiten.

Am nächsten Tage haben Kathrin und ich dann die Ostküste erkundet. Ganz besonders schön hierbei war Ahu Akivi. Diese sind sieben Moais, die füer die 7 vom König ausgesandten Männer stehen. Diese 7 Moai sind die Einzigen, die auf das Meer rausschauen.




Am Abend sind wir dann nochmal zum Baden an den Anakena-Strand gefahren.

Das waren sehr schöne Tage und die Moai sind wirklich beeindruckend.

Mehr Fotos wie immer im Album.

Viele Grüße

Manu

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